Fußfessel oder Goldener Käfig?

Kürzlich im Sparring diskutierte ich mit einem Kunden eine irritierende Situation: Warum verhält sich ein älterer Kollege in wichtiger Position und kurz vor der Rente so komisch, so wider seine Natur? Warum setzt er Dinge um und durch, die vollkommen gegen sein Wertesystem verstoßen? Nach einigen Überlegungen blieb einzig die These, dass er sich unter massivem Druck fühlen musste, wahrscheinlich mehreren Drücken: Vielleicht ist sein Haus noch nicht vollständig abbezahlt? Vielleicht befinden sich die Kinder noch in Schule, Ausbildung oder Studium? Vielleicht ist er für pflegebedürftige Personen verantwortlich? Vielleicht hat er eine Krankheit oder eine andere Einschränkung? Oder vielleicht hat er Stress in der Beziehung? Ursachen kann es viele geben. Das machte meinen Kunden stutzig. Er hielt sich für frei […]
Rechtzeitig = frühzeitig?

Ist das etwa jetzt schon relevant? Ist das Thema überhaupt schon reif? Ist das nicht noch absolute Zukunftsmusik? Kürzlich hatte ich in einer Gesellschafterversammlung wieder einmal dieses Thema, das mir auch im Rahmen der Begleitung meiner Kunden als Sparringspartner und Ratgeber regelmäßig begegnet. So stelle ich mir die Frage: Ist rechtzeitig gleich frühzeitig? Meiner Erfahrung nach werden Anforderungen (z.B. des Marktes oder der Regulierung) dann angegangen, wenn sie schlagend werden oder zumindest nicht mehr abzuwenden sind, Konflikte dann adressiert, wenn sie kaum noch zu beherrschen sind, oder Optionen dann getrieben und unter Zeitdruck beurteilt, wenn sie als konkrete Opportunität auf dem Tisch liegen. Dieses „aussitzende“ Verhalten in der Politik wurde durch das Un-Wort des Jahres 2010 „alternativlos“ bestens auf den […]
Schwere Entscheidungen?

Kürzlich wurde ich gefragt: Wie triffst du schwere Entscheidungen? Das hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich habe mein eigenes Entscheidungsverhalten reflektiert, auf mein Umfeld geschaut und mich an meine Kunden erinnert, die ich als Sparringspartner und Ratgeber begleiten darf. Dabei wurde klar: für mich gibt es zwei Arten von schweren Entscheidungen. 1. Große Entscheidungen mit enormer Tragweite, hohen Ausgaben oder größeren Risiken und 2. Schwierige Entscheidungen mit einem Widerspruch zwischen Kopf und Bauchgefühl (Ambivalenz). Die großen Entscheidungen sind regelmäßig deshalb schwer, weil wir das Gefühl haben, § zu wenig zu wissen (Unsicherheit), § sehr viel zu investieren (Geld, Aufwand, Emotionen), § sehr lange oder „ewig“ gebunden zu sein und/oder § hohe Risiken einzugehen. In der Regel helfen hier aber […]